Entwicklung eines longitudinalen Curriculums Gesundheitsförderung am Modell des Studiengangs Humanmedizin
Hintergrund
Ärzte werden sowohl während ihrer Ausbildung als auch in der späteren Berufsausführung mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Verschiedene Studien zeigen, dass bereits während des Studiums eine Zunahme der psychosozialen Belastung und eine Verschlechterung des Gesundheitsverhaltens bei den Studierenden zu verzeichnen ist. Bis zu 50% der Medizinstudierenden weisen keine adäquaten Stressbewältigungsstrategien auf. Während des Studiums erworbene Strategien zur Stressbewältigung können jedoch eine Weichenstellung für den Umgang mit belastenden Situationen im späteren Arbeitsalltag darstellen. So deutet die aktuelle Datenlage darauf hin, dass die Prävalenz von Depressionen, Suchterkrankungen, Burnout und Suizid bei Ärzten weit über den Vergleichszahlen alters-/geschlechtsentsprechender Vergleichsgruppen der Allgemeinbevölkerung liegt. Dies macht deutlich, dass neben der Vermittlung von Fachwissen auch eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Stressbelastung und Gesundheit ein relevanter Bestandteil des Studiums sein sollte.
Ablauf
Zunächst werden durch eine systematische Auswertung des Curriculums bereits bestehende Inhalte zur Gesundheitsförderung der Medizinstudierenden in den einzelnen Lehrveranstaltungen erfasst. Auf dieser Grundlage erfolgt die Entwicklung eines integrierten Gesamtkonzeptes, das vorranging mit den bereits bestehenden Inhalten der Prävention und Gesundheitsförderung in den Lehrveranstaltungen verknüpft werden soll.
Ziel
Ziel dieses Projektes ist es, ein integriertes Programm zur Gesundheitsförderung der Medizinstudierenden mit Bezug zu den Handlungsfeldern der Prävention zu etablieren. Als langfristiges Ziel sollen die Lübecker Studierenden zu Ärztinnen und Ärzten ausgebildet werden, die durch weitreichende psychosoziale Kompetenzen und einen geschärften Blick für die eigene Gesundheit den stetig wachsenden Herausforderungen in der Patientenversorgung gerecht werden können.
Status
Die systematische Auswertung des Curriculums ist abgeschlossen. Auf der Basis der Erkenntnisse ist eine Intervention entwickelt worden, die Anfang 2019 das erste Mal durchgeführt wird.
(Stand: 04.01.2019)
Solltet Ihr zu diesem Angebot Fragen haben, wendet Euch an:
Dr. rer. nat. Nina Herzog
Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
Gebäude 50 (2. OG),
Raum 514
Email: | nina.herzog(at)uksh.de |
Phone: | +49 (0) 451 500 51240 |
Fax: | -- |
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